Let’s talk about Sex Baby: Möglichkeiten und Wege, offen über Sex zu sprechen

Auch wenn wir in einer vermeintlich noch so offenen Welt leben: In Beziehungen offen über Sex zu sprechen, fällt vielen Frauen schwer. Warum das so ist, wieso sich dein Mut lohnen kann und wie es dir gelingt, dich deinem Partner oder deiner Partnerin mitzuteilen.

Vielen Frauen (und übrigens auch Männern) fällt es schwer, offen über Sex zu sprechen. Damit ist nicht gemeint, überhaupt über Sex zu sprechen. Denn das können vor allem viele jüngere Frauen mittlerweile ganz frei von Ängsten.

Wird es jedoch intimer und näher, also geht es um die eigene Sexualität sowie den Sex in Beziehungen, sieht es für viele Frauen schon wieder ganz anders aus. Über Sex sprechen? Ja. Aber wirklich offen darüber sprechen? Naja!

Warum fällt es uns so schwer, wirklich offen über Sex zu sprechen?

Hinter der Zurückhaltung, die eigene Sexualität darzulegen, steckt oft die Sorge und Angst, vom Gegenüber abgewertet, bewertet oder im schlimmsten Fall sogar verlassen zu werden. Dies liegt auch an den immer noch vorherrschenden Rollenklischees, mit denen selbst junge Frauen zum Teil noch aufwachsen. Das zeigen die folgenden typischen Aussagen, mit denen Frauen selbst in unserer Zeit noch konfrontiert werden, wenn sie ihre Wünsche und Bedürfnisse offen aussprechen:

  • Eine Frau spricht darüber, dass sie gerne mehr oder ungewöhnlicheren Sex hätte? „Du bist doch eine Schlampe.“
  • Eine Frau spricht darüber, dass sie durchaus mit weniger Sex auskäme? „Du bist doch nur noch nicht richtig rangenommen worden.“
  • Eine Frau spricht darüber, dass sie mehr Zeit oder eine bestimmte Art des Vorspiels braucht, um wirklich erregt und bereit für Geschlechtsverkehr zu sein? „Du bist doch frigide!“
  • Eine Frau zeigt im Bett deutlich, was ihr gerade nicht gefällt und fordert etwas anderes ein: „Du bist so kompliziert und zickig.“

Wir möchten geliebt und angenommen werden, so wie wir sind. Viele Frauen haben diese oder ähnliche Sätze allerdings bereits gehört und die Vorstellung, derartiges vom eigenen Partner oder der eigenen Partnerin zu hören, kann gewaltige Ängste auslösen. Und so wird häufig lieber der unbefriedigende – ja sogar unangenehme – Sex in Beziehungen in Kauf genommen, als den befürchteten Preis der Abwertung zu zahlen.

Wieso kann es sich trotzdem lohen, offen über Sex zu sprechen?

Neben der Angst vor der Abwertung der eigenen Person ist es häufig auch die Sorge, den anderen vor den Kopf zu stoßen, wenn wir ihm oder ihr sagen, was wir im Bett gerne anders hätten. Aber stell dir einmal vor, dein Schatz würde sich mit dir im Bett entweder langweilen oder unwohl fühlen, aber nicht mir dir darüber sprechen. Du würdest dich wahrscheinlich aus seinem bzw. ihren Leben ausgeschlossen fühlen und das in Beziehungen so wichtige Vertrauen vermissen, das für Verbundenheit und Stabilität in Partnerschaften sorgt.

Außerdem zeigen Studien, dass es sich wirklich lohnen kann, offen über sexuelle Wünsche und Bedürfnisse zu sprechen:

Im Durchschnitt von 2.330 heterosexuellen Paaren, die befragt wurden, geben Frauen an, dass 44 Prozent ihrer sexuellen Wünsche bereits erfüllt sind, aber mit 56 Prozent mehr als die Hälfte ihrer Bedürfnisse ungestillt bleiben.

Und jetzt kommt der springende Punkt: 40 Prozent (!) dieser unerfüllten Wünsche hätten ihre Partner gerne erfüllt, wenn sie darüber in Kenntnis gesetzt gewesen wären.

Das heißt: Offen über die eigenen Bedürfnisse im Bett zu kommunizieren kann deinen Grad an sexueller Erfüllung nahezu verdoppeln. Wenn das keine lohnenswerte Aussicht ist, um eigene Hemmungen hinter sich zu lassen.

Aber wie gelingt das?

6 Tipps: So kann es gelingen, offen über Sex zu sprechen

Das wichtigste ist: Du solltest dich in dir, in deinen Wünschen und in dem, was du deinem Gegenüber kommunizieren willst, sicher fühlen. Das kann auch bedeuten, dass du dir derzeit sicher bist, bei einem bestimmten Wunsch noch unschlüssig zu sein, diesen aber gerne einmal mit deinem Partner oder deiner Partnerin besprechen möchtest. Diese Punkte können dir dabei helfen, offen über deine Wünsche im Bett zu sprechen:

1.    Auseinandersetzung: Setze dich achtsam mit dir selbst, deinen Wünschen, Bedürfnissen und auch Grenzen auseinander. Nur wenn du ein Gefühl dafür hast, ob etwas wirklich stimmig für dich ist, kannst du das deinem Gegenüber auch authentisch kommunizieren.
 
2.    Veränderung: Erlaube dir selbst, dass sich deine Wünsche im Bett im Laufe der Jahre auch verändert haben dürfen. Nur weil du etwas früher toll oder abwegig gefunden hast, muss das heute nicht auch noch so sein. Sexualität ist Entwicklung. Lade diese Entwicklung herzlich ein.

3.    Bewusstsein: Mache dir bewusst, dass dein Partner oder deine Partnerin zumeist das Beste für dich und eure Beziehung möchte und dass er oder sie sich über deine Offenheit vermutlich genauso freut, wie es umgekehrt der Fall wäre. Wer weiß, wie viel neue Nähe und Vertrautheit durch deinen Mut zwischen euch entstehen darf?

4.    Wappnen: Es kann sein, dass einige deiner Wünsche nicht in das Wohlfühlspektrum deines Gegenübers fallen. Gehe in ein offenes Gespräch auch in der Weise offen hinein, dass du deinem Partner oder deiner Partnerin zugestehst, auch nein zu etwas zu sagen oder sich Bedenkzeit zu erbitten. Diese innere Haltung nimmt dir und deinem Gegenüber möglichen Druck.

5.    Aussicht: Mache dir klar, dass sich dein Mut lohnen kann. Nimm’ noch einmal die oben stehende Statistik her: Dein sexuelles Befriedigungspotenzial kann sich nahezu verdoppeln, wenn du offen bist. Und wer weiß: Vielleicht ermutigst du mit deiner Offenheit ja auch deinen Schatz dazu, dir ganz neue spannende und aufregende Überlegungen für euer Liebesleben zu offenbaren.

6.    Zeitpunkt: Wähle für ein offenes Gespräch einen guten Zeitpunkt – also vielleicht nicht gerade dann, wenn ihr ohnehin im Moment z. B. über die Häufigkeit eurer Sexualität streitet. Ideal ist es auch, wenn du deinem Gegenüber die Möglichkeit lässt, den Zeitpunkt mitzubestimmen. Das kann für euch beide einen sicheren Rahmen frei von Druck schaffen. Anstatt einem „Wir müssen reden“ könntest du es probieren mit: „Ich würde gerne etwas für mich Aufregendes mit dir besprechen. Wann findest du, wäre ein guter Zeitpunkt, dass wir uns dafür bitte etwas Zeit nehmen?“ 

Wir wünschen dir eine tolle, aufregende Zeiten, ganz viel Mut und großartige Gespräche mit genialen neuen Wegen, die sich für euch als Paar dadurch eröffnen.

Intimes Gleichgewicht ist ebenso wichtig für befriedigende Sexualität

Übrigens: Wenn deine Bedürfnisse ausgesprochen sind und dein Schatz sich womöglich besonders eifrig daran machen möchte, sie mit dir gemeinsam in die Tat umzusetzen, wäre es äußerst schade, wenn gerade in dieser Zeit dein intimes Gleichgewicht aus der Balance geraten ist. Dafür, dass nicht nur vertrauensvolle Offenheit sondern auch deine intime Wohlfühlbalance für mehr Lust in der Partnerschaft sorgen, kannst du selbst einiges beitragen. Zum Beispiel mit regelmäßigen Milchsäurebakterien-Kuren. Mehr dazu erfährst du hier

Quelle: Erfüllte, erfüllbare und unerfüllbare sexuelle Wünsche, https://www.theratalk.de/studie_erfuellbare_sexuelle_wuensche.html

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