Gender und Geschlecht: Weiblichkeit – was heißt das?

Wir sprechen hier häufig vom Frausein und von der Weiblichkeit. Aber was heißt Weiblichkeit eigentlich? Wieso möchten immer mehr Menschen ihre Geschlechterrollen nicht mehr so eindeutig betrachten? Und wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Geschlecht und Gender?

Es gibt männliche und weibliche Geschlechtsorgane und somit Männer und Frauen. Punkt!?

So einfach könnte es sein. Zumindest dann, wenn wir unser traditionell binäres – also zweiteiliges – System aus zwei Geschlechtern sozial aufrechterhalten. Aber für viele Menschen ist das nicht so einfach. Das zeigt zum Teil auch die sogenannte Gender-Debatte. Unter Gender versteht man das „soziale Geschlecht“. Das ist das Geschlecht, als das sich ein Mensch hinsichtlich seiner eigenen Wahrnehmung und seines Rollenempfindens definiert. Manchmal steht diese wahrgenommene Definition im Gegensatz zu seinem „biologischen Geschlecht“. Hier kommt die sogenannte „non-binäre“ Denkweise ins Spiel, bei der die Grenzen zwischen Weiblichkeit und Männlichkeit fließend sein dürfen. Das hat übrigens nicht ausschließlich mit dem Begriff „Transgender“ zu tun. Transgender-Personen sind Menschen, deren biologisches Geschlecht nicht mit ihrem empfundenen Geschlecht übereinstimmt.

Gender: Non-binäre Geschlechtsidentität gewinnt an Bedeutung

Die Gender-Debatte ist dabei mehr als nur eine Lifestyle-Bewegung der Jungen. Denn immer mehr Menschen berichten, dass sie mit ihrem sozialen Geschlecht, das ihnen aufgrund des körperlichen Geschlechts zugewiesenen wurde, nicht einverstanden sind. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass sich die entsprechenden Personen „in ihrem Körper nicht wohlfühlen“ oder eine geschlechtsangleichende Operation wünschen.

Weiblichkeit, Männlichkeit und noch viel mehr – Neue Gender-Begriffe einfach erklärt

Dieser Umstand hat ein Vielzahl an neuen Begrifflichkeit hervorgebracht hat, die wir euch hier kurz vorstellen wollen:

  • Cis-Menschen –  Menschen, die sich mit dem sozialen Geschlecht, das ihnen aufgrund des körperlichen Geschlechts zugeschrieben wurde, identifizieren.
  • Agender – Menschen, die empfinden, gar kein Geschlecht im Sinne von Gender zu haben.
  • Genderfluid – Menschen, die keine konstante Geschlechtsidentität empfinden und die Grenzen der solchen für sich als fließend wahrnehmen.
  • Genderqueer – Menschen, die sich weder als Mann noch als Frau definieren lassen möchten.

Nicht in diese Begrifflichkeit fallen sogenannte intersexuelle Menschen. Intersexuelle Menschen weisen biologisch, oft ohne es zu wissen, sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtsmerkmale auf.

Gender-Forschung differenziert Weiblichkeit und Männlichkeit

Die Genderforschung führt dazu, dass auch auf biologischer Ebene zunehmend untersucht wird, ob die althergebrachte strikte Einteilung in weiblich und männlich nicht zu simpel ist. Non-binäre Zusammenhänge werden also auch in den Naturwissenschaften erforscht. Die Geschlechtsidentität hat übriges nichts damit zu tun, welcher sexuellen Orientierung ein Mensch angehört. So können sich Menschen jeder Geschlechtsidentität sowohl zu Männern als auch zu Frauen sowie zu beiden hingezogen fühlen. In der Erweiterung zu bisexuellen Menschen definieren sich pansexuell orientierte Menschen übrigens darüber, nicht nur „Männer und Frauen“ zu begehren. Sie können darüber hinaus auch noch alle anderen geschlechtlichen Facetten, die es  dazwischen gibt, als reizvoll empfinden.

Rollen? Gender? Biologie? Wer definiert eigentlich Weiblichkeit? Du!

Aber zurück zu unserer Einstiegsfrage: Was ist also Weiblichkeit?
Und vor allem: Was ist Weiblichkeit im Kontext der verschiedenen Rollenklischees unserer Gesellschaft?

Schauen wir zurück auf diesen Blogartikel, lautet unsere Antwort: Weiblichkeit ist das, was du daraus machst und sie hat die Bedeutung, die du ihr gibst. Sie ist in dem Maße in dir vorhanden, wie du alleine das empfindest. Lass’ dich weder von den anderen noch von deinen eigenen Vorstellungen in deiner Wahrnehmung beirren. Denn ob weiblich, männlich, neutral, trans, genderfluid, agender oder genderqueer: Das wichtigste aus unserer Sicht ist, dass du als Mensch genau das Leben führst, das du dir für dich wünscht.

Weiblichkeit: Dich in deinem Körper wohlfühlen

PS: Das biologische Geschlecht gibt es unabhängig vom empfundenen natürlich trotzdem. Und das biologisch weibliche Geschlecht stellt uns häufig vor die ein oder andere intime Herausforderung. Bei entsprechenden Problemen mit deiner Intimgesundheit sind wir gerne für dich da. HIER findest du mehr dazu.

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