Während ihm die einen entspannt entgegenblicken, fürchten ihn die anderen: den Wechsel. Doch wie kündigt sich die Menopause eigentlich an? Wann muss Frau damit rechnen? Und mit welchen Mythen rund um den Wechsel, gilt es aufzuräumen? Wir haben die Antworten für euch.
Frauen, die am Ende ihrer 30er mitten in der Phase des Kinderwunsches stecken, fürchten das Ende der Fruchtbarkeit. Wieder andere Frauen freuen sich auf den neuen Lebensabschnitt, in dem es endlich nicht mehr um Verhütung oder um die monatlich emotionalen sowie körperlichen Berg- und Talfahrten geht. Der Zeit des Wechsels blicken Frauen individuell entgegen. Das musst du über die Menopause wissen:
Menopause: Wann kommen Frauen in den Wechsel?
Wann genau Frauen in den Wechsel kommen, also wann die Zeit des fruchtbaren Lebensabschnitts zu enden beginnt, ist äußerst individuell. Bei einigen Frauen beginnt die Menopause bereits um das 45. Lebensjahr herum. In dieser Zeit nehmen die Hormone Östrogen und Progesteron und damit die Fruchtbarkeit der Frau zunehmend ab. Im Durchschnitt beginnt die Zeit der Perimenopause mit 47,5 Jahren. Damit ist die Phase kurz vor dem Ende der Menstruation gemeint. Die tatsächliche Menopause selbst beginnt mit dem Zeitpunkt der letzten Monatsblutung, auf die ein Jahr lang keine Menstruation mehr erfolgt. Ist dieser Prozess abgeschlossen, folgt die Phase der sogenannten Postmenopause. Der Zeitpunkt der allerletzten Blutung liegt im Durchschnitt zwischen 51 und 52 Jahren.
Früher Wechsel: Was, wenn die Menopause zu früh kommt?
Vor allem Frauen, deren Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist, fürchten sich häufig vor dem Phänomen eines frühen Wechsels. Davon spricht man in der Medizin dann, wenn die Menopause vor dem 40. Lebensjahr eingetreten ist. In der Fachsprache nennt man dieses klinische Syndrom auch „prämature Ovarialinsuffizienz“. Die gute Nachricht ist allerdings: Dieses Syndrom ist äußerst selten. Es ist nur bei ca. einem Prozent aller Frauen zu beobachten.
Anzeichen des Wechsels: Diese Symptome können in der Menopause auftreten
Dass sich langsam der Wechsel ankündigt, zeigt sich in ganz unterschiedlichen Symptomen. Erste Anzeichen dafür können beispielsweise ein unregelmäßiger werdender Zyklus, kürzere Intervalle zwischen den Periodenblutungen und eine generell veränderte Menstruation sein. Der beginnende Wechsel kann sich in lange anhaltenden, stärkeren Blutungen als gewohnt genauso bemerkbar machen wie in Zwischenblutungen. Auch Hitzewallungen, hormonell bedingte Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen können auf den beginnenden Wechsel hindeuten.
Bis zur Menopause kann es während des Wechsels auch noch zu folgenden Symptomen kommen:
- Reizbarkeit
- Depressive Episoden
- Gewichtszunahme
- Wassereinlagerungen
- Haarausfall
- Verstärkter Haarwuchs an Oberlippe oder auf der Brust
- Hautprobleme wie trockene oder unreine Haut
Sonderfall: Trockene Schleimhaut während der Wechseljahre
Aufgrund des zunehmenden Mangels an Östrogen wird von den Drüsen der Vaginalschleimhaut weniger Sekret produziert. Das verändert bei einigen Frauen nicht nur ihr sexuelles Empfinden sowie ihre Libido, sondern aufgrund der Trockenheit des Gewebes auch ihre Anfälligkeit für vaginale Infektionen. Besonders in den Wechseljahren ist es für Frauen daher besonders ratsam, mit regelmäßigen Milchsäurebakterien-Kuren ein ausgewogenes Scheidenmilieu aufrecht zu erhalten, um Problemen wie Scheidenpilz oder Bakterieller Vaginose vorzubeugen.
Das lindert die Beschwerden während der Menopause
In Absprache mit den Frauenärztinnen und Frauenärzten werden Hormone während der Wechseljahre nur mehr für die Frauen eingesetzt, die sehr stark unter den Symptomen leiden. Glücklicherweise gibt es auch natürliche Wege um belastende Beschwerden in der Zeit des Wechsels zu lindern. Dazu gehören beispielsweise pflanzliche Östrogene, die etwa in Soja enthalten sind. Aber auch Mönchspfeffer, Rotklee, Frauenmantel und Traubensilberkerze gelten unter anderem als wertvolle pflanzliche Unterstützung in der Zeit des Wechsels.
Menopause-Mythen im Check: Was rund um den Wechsel der Frau wirklich stimmt
Rund um den Wechsel und die Menopause ranken sich auch heute noch zahlreiche Mythen. Wir haben drei davon für euch auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft.
Mythos 1: Der Wechsel dauert endlos lange und ist immer mit großem Leid verbunden
Falsch. Das muss keinesfalls so sein. Der Wechsel kann auch nach wenigen Jahren relativ beschwerdefrei vollzogen sein. Richtig ist zwar, dass der Wechsel für einige Frauen eine langwierige Sache ist (etwa zehn Prozent sind auch nach über einem Jahrzehnt des Wechsels noch von Beschwerden betroffen), aber nur rund ein Drittel der Frauen leidet stark unter der hormonellen Veränderung. Bei rund zwei Drittel der Frauen sind die Symptome nur mild ausgeprägt oder gar nicht in einem Maße vorhanden, das als leidvoll empfunden wird.
Mythos 2: Frauen können auch noch im Wechsel schwanger werden
Richtig. Auch wenn die Menstruation bereits sehr unregelmäßig ist und über eine Zeit hinweg ausgeblieben ist, sollte nicht auf Verhütung vergessen werden. Denn wenn prinzipiell noch Zyklen mit Eisprung vorhanden sind, kann auch in der Zeit des Wechsels eine Schwangerschaft eintreten. Erst wenn die Periode über ein Jahr lang ausgeblieben ist, sollte im Normalfall auch eine mögliche Schwangerschaft ausgeschlossen werden können.
Mythos 2: Wer früh seine Regel bekommt, kommt früh in den Wechsel
Falsch. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Frauen nur eine bestimmte Anzahl an Menstruationszyklen durchlaufen können. Das bedeutet, dass das Menopausen-Durchschnittsalter von 51-52 Jahren nicht von dem Zeitpunkt der ersten Periode abhängig ist.
Quellen:
Wechseljahre (Menopause, Klimakterium), https://www.netdoktor.at/gesundheit/frauen/wechseljahre-5316
Wechseljahre & Wechseljahresbeschwerden, https://www.frauenaerzte-im-netz.de/koerper-sexualitaet/wechseljahre-klimakterium/