Hier unterstützen regelmäßige Kuren mit Milchsäurebakterien.
- Viele Frauen klagen über Schmerzen, Brennen, Stechen oder über ein Druckgefühl in der Vaginalöffnung und in der Scheide beim Eindringen des Partners, während oder auch kurz nach dem Geschlechtsverkehr.
- Häufig werden auch länger andauernde, tiefsitzende Schmerzen im Unterbauch wahrgenommen.
- Die Intensität der Beschwerden ist individuell verschieden.
Die Dunkelziffer ist hoch
Im Rahmen verschiedener Studien gaben bis zu 20% aller Frauen wiederkehrende Beschwerden beim Sex an.*
- Die tatsächliche Zahl der Betroffenen ist schwer zu ermitteln.
- Das Thema „Schmerzen beim Sex“ ist für viele Frauen noch immer ein Tabuthema bzw. etwas, das viele einfach hinnehmen.
- Die Bereitschaft, über die Beschwerden zu sprechen und sich damit auseinanderzusetzen, steigt aber.
Im weiteren Verlauf treten oft folgende Störfaktoren auf:
- ein vermindertes Selbstwertgefühl („ich funktioniere nicht richtig!“ bzw. „füge ich ihr Schmerzen zu/kann ich sie nicht befriedigen?“),
- Verkrampfung und Abwehr von Liebkosungen und Sex.
Es ist wichtig offen mit dem Thema umzugehen und es anzusprechen:
- mit Ihrem Partner,
- mit Ihrer Gynäkologin oder Gynäkologen oder
- Expertinnen oder Experten der Sexualmedizin
Ausführliche Diagnose bei Schmerzen beim Sex
Aufgrund der vielfältigen möglichen Ursachen für Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, ist neben der frauenärtzlichen Untersuchung ein offenes und ausführliches Gespräch mit einer Gynäkologin bzw. einem Gynäkologen, die/der auch in punkto ‚Sexualmedizin‘ ausgebildet ist, hilfreich.
Vielfältige Therapiemöglichkeiten
Eine Kur mit Milchsäurebakterien (Laktobazillen), Medikamente, Operationen oder Physiotherapie?
Je nach diagnostizierter Ursache gibt es vielfältige Therapiemöglichkeiten.
- Harnwegsinfektionen oder Entzündungen bzw. Infektionen im Genitalbereich können medikamentös (zB. auch durch Antibiotika, mit anschließendem Aufbau der Scheidenflora mit Milchsäurebakterien) behandelt werden. Link zu den Produkten
- Bei gynäkologischen Erkrankungen ist eventuell ein operativer Eingriff nötig.
- Bei hormonellen Ursachen (vermehrt in den Wechseljahren) oder vaginaler Schleimhautverdünnung kann eine Hormonbehandlung oder hormonfreie Alternativen verschrieben werden.
- Bei Vaginismus (Scheidenverkrampfung) gibt es verhaltenstherapeutische Maßnahmen und spezielle Übungsprogramme. Hier ist die Gesellschaft für Beckenbogen dabei, das Tabu zu brechen und über Entspannungsübungen und Beckenbodentraining entsprechend zu informieren.
- (Psycho-) therapeutische Angebote klären sowohl die Ursachen, als auch die Probleme, die erst durch die Beschwerden entstanden sind.
Langandauernde Beschwerden sind für die betroffenen Frauen und deren PartnerInnen immer eine Belastung.
Weitere Infos: HIER finden Sie das Video mit der Expertin Dr. Andrea Kottmel.
Die richtige Intimpflege vor und nach dem Sex
Expertinnen und Experten raten den äußeren Intimbereich mit lauwarmem Wasser, ohne parfümierte Seifen oder übertriebene Intimpflege wie Vaginalduschen zu reinigen. HIER finden Sie den Link zum Video von Fr. Dr. Lüftl.
Empfehlenswert ist ein pflegender, milchsäurehaltiger Reinigungsschaum aus der Apotheke, mit beruhigenden Inhaltsstoffen wie Aloe und Hamamelis.
*1Kerstin S. Fugl-Meyer, PhD,* Nina Bohm-Starke, MD, PhD,†Christina Damsted Petersen, MD, PhD,‡Axel Fugl-Meyer, MD, PhD,§Sharon Parish, MD,¶and Annamaria Giraldi, MD, PhD**: Standard Operating Procedures for Female Genital Sexual Pain. J Sex Med 2013;10:83–93.